Petromax

Die Petromax-Lampe wurde 1910 von dem Berliner Kommerzienrat Max Graetz bei Ehrich & Graetz entwickelt. Da Max Graetz von seinen Berliner Freunden „Petroleum-Maxe“ genannt wurde, lag der Name Petromax für die Lampe recht nahe. Die erste Petromax war eine hängende Lampe, die heute bekannteste Ausführung in Laternenform gibt es seit 1922.

Petromaxlampen wurden in verschiedenen Baugrößen und Ausstattungsvarianten gefertigt.

Unter dem Namen Petromax gab es auch weitere Geräte: Kocher und Öfen sowie Hängelampen für innen und außen in verschiedenen Baugrößen und mit Lichtstärken bis zu mehreren tausend Hefnerkerzen.

 

Ein kompletter Fertigungsdurchlauf dauerte über 20 Tage. „Just in Time“ gab es noch nicht und war auch kaum möglich. Die Arbeitsschritte u.a.: Stanzen, Tiefziehen, Schriftzug Prägen, Einpressen, Verlöten, Vernickeln, Montieren, Verpacken. Nur die letzten zwei dieser Arbeitsgänge konnten am Fließband gefertigt werden. Für die anderen mussten jeweils Werkzeuge gewechselt werden und dann größere Losgrößen auf Lager vorgefertigt werden.

Ab 1933 konzentrierte sich auch die Ehrich & Graetz AG auf die Kriegsgüterproduktion und beschäftigte in den Kriegsjahren bis zu 1100 Zwangsarbeiter.

Kurz vor Kriegsende wurden Teile der Produktion nach Sachsen und nach Bregenz verlegt.

Da nach dem Zweiten Weltkrieg die Graetz-Werke in Berlin Treptow sowie in Lunzenau (Sachsen) zu Volkseigenen Betrieben erklärt wurden und das Bregenzer Werk unter treuhänderische Verwaltung gestellt worden war, baute die Graetz AG in Altena / Westfalen ein neues Werk zur Produktion von Radiogeräten und Petroleumdrucklampen auf. Dort wurde die Petromax in großen Stückzahlen hergestellt.

 

In den 1960er Jahren wurden mindestens 80 % der Lampen exportiert. Hauptmärkte waren alle Länder, in denen nicht flächendeckend Elektrizität vorhanden war. Die Petromax war die Standard-Lampe im Haushalt und auf Märkten. Im Verhältnis zur Helligkeit war sie sehr sparsam im Petroleumverbrauch. Die Lampe ließ sich leicht zerlegen und reparieren. Das konnte jeder und es wurde über Jahrzehnte gemacht.

Es gab etliche Kopien der Lampe von asiatischen Herstellern. Im Graetz-Museumszimmer stand ein Regal voll davon. Trotz höheren Preises wurde das Original wegen der besseren Qualität noch lange gerne gekauft. Wichtig war auch für die Kopien hundertprozentige Austauschbarkeit der Ersatzteile. Dazu musste unbedingt das spezielle Graetz-Gewinde beibehalten werden.

In den 1970er Jahren brach die Nachfrage zusammen. Zur Verminderung der Produktionskosten wurde die Produktion ins damalige Billiglohnland Portugal verlagert und Casa Hipólito (in Torres Vedras, Portugal) stellte qualitativ hochwertige Lampen der Marken Petromax, Geniol und Hipólito her, die zwar unterschiedliche Namen hatten, aber technisch identisch waren.

Mit dem Ziel, die Herstellungskosten weiter zu senken wurde die Produktion schließlich nach China verlagert. Dort wurde erfolgreich und günstig produziert und der Hersteller erkannte, dass er nicht nur auf seine deutschen Auftraggeber angewiesen war. Er produzierte für den Weltmarkt bald baugleiche sowie ähnliche Lampen, die er unter diversen Namen verkaufte. Der damalige Markenrechtsinhaber für Deutschland und Mitteleuropa (Schott AG Glaswerke) hat dies nicht verhindert.

Die Firma "Silveray" (Kaiping Silveray Metal and Plastic Products Company Ltd) hat später im Auftrag der deutschen Firma Pelam Ltd.,  Starklichlampen unter dem Markennamen "Petromax" herstellt, sowie identische Lampen der Marke "Santrax".

Heute werden Lampen der Marke Petromax wieder in Magdeburg / Deutschland montiert.

In Deutschland lagen die Markenechte lange Jahre bei der Schott AG, die sie über einige Umwege von einer ganzen Reihe Rechtsnachfolger der erloschenen Graetz AG / Graetz KG erworben hatte. Im Juli 2005 wurden die Markenrechte von der Schott AG durch den Verkauf der Duran Gruppe an die Adcuram Group AG abgetreten, die sie Anfang 2007 an  das frisch gegründete deutsche Unternehmen Pelam International Ltd., verkaufte.

In den USA hingegen wurden die Markenrechte vom Inhaber Schott AG Ende der 1990er Jahre nicht verlängert und durch die American Lamp Supply Co. neu eingetragen. Da die Marke von ihren neuen Eigentümern jedoch nicht aktiv genutzt wurde, klagte die US-Amerikanische Firma Britelyt und bekam die Rechte Ende 2006 gerichtlich zugesprochen.

Quelle:Wikipedia

Petromax heute:

Die Fa. Pelam Ltd. wurde als nicht-börsennotierte Kapitalgesellschaft (vergleichbar mit einer deutschen GmbH) 2007 in London von dem deutschen Unternehmer Jonas Taureck gegründet und erwarb von den bisherigen Markenrechtsinhabern (der Adcuram Group) die Marke "Petromax".

 

Heute befindet sich der Firmensitz in Magdeburg / Sachsen-Anhalt.

Die Firmierung und Geschäftsform wurde auf Petromax GmbH geändert.

 

Geschäftsführer der Petromax GmbH ist Dipl.-Kaufmann Jonas Taureck, der auch als Geschäftsführer der AVB Unternehmergesellschaft (UG) Eigentümer der Domains pelam.de und petromax.de ist.